Einladung zum Müllsammeln und Nachdenken in Oberpullendorf
Nachdem ich seit über 30 Jahren bei der Flurreinigung mitmache, einmal ein analysierender Einblick in die Straßengräben und Hecken, wie sie sich mir die Situation in den letzten Jahren darstellt. Dabei fallen Ansätze der Müllvermeidung auf, wo wir als Gemeinschaft und auch als Gemeinde etwas tun können. 3 Ansätze bringen mich aber zum Schluss, dass eines bei uns in Oberpullendorf immer noch sehr wichtig ist.
Flurreinigung in Oberpullendorf: Eine Analyse der "Täter"
Nachdem ich seit über 30 Jahren bei der Flurreinigung mitmache, einmal ein analysierender Einblick in die Straßengräben und Hecken, wie sie sich mir die Situation in den letzten Jahren darstellt.
Wir finden Abfall von Menschen, die ich grob in folgende Kategorien teile:
- Bewusst-Wegwerfer:innen: Menschen, die regelmäßig und bewusst wegwerfen, und verantwortlich sind für Alu-Dosen von Energydrinks und Bier, PET-Flaschen, Zigarettenpackungen, Fast-Food-Verpackung.
- Situationsbedingte Einmal-Wegwerfer:innen: Alkohol-Flaschen nach einem Event (z.B. HAK-Ball, Wiese, ...).
- Faule Entsorger:innen, die Hausrat, alte Geräte, Baustoffe, etc. schnell und unkompliziert in einen Graben abladen.
- Unachtsame, die ihren Abfall verlieren, oder nicht ordentlich lagern bzw. transportieren, und somit vom (Fahrt-)Wind verweht werden (Styropor, Folien, Säcke, Kleidung, Mund-Nasen-Schutz, ...).
- und Notdurftverrichtende, also jene, die eine Notdurft erledigen mussten, und diese nicht vergraben bzw. zugedeckt haben.
Grundsätzlich erhoffe ich mir, dass ein Pfandsystem auf Dosen und PET-Flaschen zur Abhilfe beitragen kann. Insbesondere bei Dreckschleudern der Kategorien 1 und 2. Manche hätte auch noch gern einen Tschickstummel-Pfand von 5 ct/Tschick. Hinzukommen jetzt übrigens noch die Wegwerf-Verdampfer mit brandgefährlicher Lithium-Batterie, da wären jetzt wohl eher 2 €/Verdampfer sinnvoll.
Ansätze, um Müll(sammeln) zu vermeiden
Doch was noch kann zusätzlich helfen, den Müll in der Natur zu reduzieren? Mögliche Ansätze:
- A) Leichterer Zugang zur Abfallsammlung
- B) Mehr Bewusstsein
- C) Mehr Strafen
A) Leichterer Zugang zur Abfallsammlung
Mehr Abfalleimer hilft zumindest manchen aus 1 - 3, den Abfall doch noch zu einem Sammelbehälter zu bringen. "Stehe ich mit meiner Getränkedose auf der grünen Wiese, ist es besser, wenn ich da bereits weiß, dass der nächste Mistkübel nicht weit ist und ich so die Dose eher mitnehme, als sie an Ort und Stelle fallen zu lassen."
Aber auch jemand, der mal Abfall aufklaubt (Plogging) und entweder gerade kein Sackerl dabeihat oder zumindest nicht auf die nächsten 3 km mitnehmen will, freut sich über den nächsten Abfalleimer. Mehr Abfalleimer zu installieren, kann eine Gemeinde alleine umsetzen. Aber auch Fast-Food-Restaurants und To-Go-Cafés, Abhol-Wirten, sowie Tankstellen sollten mehr Mülleimer als auch mehr Hinweisschilder aufstellen.
Ähnlich muss es auch den faulen Entsorgern (Kategorie 3) attraktiv gemacht werden, sich auf möglichst unproblematisches von Hausrat bei den Gemeinde-Sammelstellen zu entledigen. In Oberpullendorf ist das insbesondere ein Thema des UDB, und dabei die Bereitschaft der einzelnen Mitarbeiter:innen an der Sammelstelle als auch deren Öffnungszeiten.
B) Mehr Bewusstsein
Das Bewusstsein fängt bei den Kleinsten an. Alle Kinder und Jugendlichen müssten zumindest einmal in ihrem Leben bei einer Flurreinigung dabei sein. Adressieren würde ich hier Landesschuldirektion, aber auch die Direktion und Lehrer:innen aller Schulen in Oberpullendorf.
Natürlich hilft auch die allgemeine Öffentlichkeit über Kampagnen (Sei keine Dreckschleuder, etc.) sowie moderne Social-Media-Trends wie #PLOGGING, #CLEANUPS, #yoga-cleanups. Aber auch die Identifikation von Müll-Hot-Spots, z.B. mittels der DreckSpotz-App, und anschließender direkter Bewusstseinsbildung an Ort und Stelle (Vorsicht Kamera!!) mag ein Ansatz sein.
C) Mehr Strafen
Es gibt Länder da wird jeder Kaugummi auf der Straße bestraft, und angeblich funktionierts. Angeblich gibt’s in den USA Strafen in der Form, dass jede/r der/die beim Müll hinauswerfen erwischt wird, dort eine Meile unter Polizeibegleitung säubern muss.
Doch ist mir klar, die Polizei hat größere Sorgen und Aufgaben, um hier ständig zu kontrollieren. Doch auch wenn auf frischer Tat ertappt wird, sollte die Polizei bitte zumindest extra mal darauf hinweisen. Übrigens auch lesenswert: https://www.global2000.at/publikationen/muell-bericht
So, und zum eigentlichen Grund dieses Blogartikels: Am Samstag 11. März ist es wieder so weit, Flurreinigung in OP!
Treffpunkt beim Bauhof der Gemeinde um 13:30.
Bitte mitmachen, und gerne auch die Ansätze hier weiterstricken und uns dazu Feedback geben. Für weitere Details melde dich bitte unter https://bit.ly/blop-flurreinigung zu unserer WhatsApp-Gruppe an: